19 September 2011

Martin Rader und Toni Nissl. - Berliner? Mitnichten! Der Klang der Namen lässt wenig Zweifel: Das sind Berliner mit Migrations-Hintergrund. Mit Bairischem. Genauer: Oberpfälzer. Das lässt sich kaum verbergen, sobald sie ans Mikrofon treten und die ersten Worte sprechen. Oder singen!


Wenn man dann die ersten Texte hört, fühlt man sich (als Oberpfälzer) sofort daheim.
Die Musik dagegen ist alles Andere als typisch bairisch. Martin Rader bedient seine rote Stratocaster eher so, wie man es sich von B. B. King, den Winter-Brüdern, Vaughan oder Peter Green vorstellen könnte.

Toni Nissl - im dunklen Anzug cool wie Brian Ferry - spielt sein Schlagzeug präzise und flüssig. Der Bass, den Mike Parker bedient, trifft den Zuschauer, aus dunkler Bühnenecke kommend, unmittelbar und effektvoll in der Magengrube.


Eine All-Star-Band, die auf der Bühne ihre professionellen Fähigkeiten zu einem umwerfend runden, rollenden und mitreißenden Stil vereint. Verwoben zu bairischem Blues, der Dinge ausdrücken kann, die so im Hochdeutschen nie gesagt werden könnten.


Martin Raders Musik ist kraftvoll bis derb, dabei hinterfotzig ironisch bis chaotisch-anarchisch. Dabei beweist der Frontmann hinterm Mikrofon durchaus Charme; aber einen eher bairischen, der in erster Linie in der Heimat wirkt. Oder da, wo man uns Bayern liebt. - Also doch weltweit …
Wer mehr wissen (oder hören) will: www.martin-rader.de